Trockene
Lippen
können besonders im Winter sehr
unangenehm sein, weil sie häufig mit kleinen Wunden und
eingerissenen Mundwinkeln einhergehen. Störend sind trockene
Lippen, auf denen sich lippenwinzige Hautschüppchen bilden,
auch unter ästhetischen Gesichtspunkten. Vor allem bei Frauen
führen trockene Lippen dazu, dass sie keinen Lippenstift
verwenden können oder aber das Lippenrot nicht in der
gewünschten Weise zur Wirkung kommt. Ein Gesundheitsrisiko ist
nicht damit verbunden, wenn die Lippen austrocknen und spannen. Wer die
Ursachen
dafür kennt, kann trockenen
Lippen vorbeugen oder auf
unterschiedliche Art für Abhilfe sorgen.
Damit wir schmecken, sprechen und mit dem Mund empfinden können, müssen die Lippen und der Innenraum des Mundes, die Zunge und der Rachen stets gut befeuchtet sein. Speicheldrüsen unter der Zunge und im Rachenraum produzieren die Flüssigkeit, die dafür erforderlich ist. Um die nötige Speichelmenge erzeugen zu können, sollte eine regelmäßige Aufnahme von Getränken gewährleistet sein.
Wird nicht genug getrunken, kann dies zu rissigen, trockenen Lippen führen. Zwei bis drei Liter beträgt die empfohlene Flüssigkeitsmenge pro Tag. Diese stellt sicher, dass unser Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen ist und der Stoffwechsel einwandfrei funktioniert. Wenn nicht ausreichend Flüssigkeit aufgenommen wird, läuft die Speichelproduktion zwar weiter, aber der wichtige körpereigene Saft besitzt nicht mehr die Konsistenz, die die Lippen geschmeidig hält. Vielmehr entwickelt sich zäher Speichel, der sich weißlich in den Mundwinkeln absetzt und die zarte Lippenhaut nicht wie gewohnt befeuchtet. Trockene Lippen sind die Folge – manchmal springt die Haut auf und blutet aus den Rissen, die sich auf ihnen gebildet haben.
Seelische Ursachen für trockene Lippen
Wenn die
Speichelproduktion reduziert oder zeitweise zum
Stillstand kommt, können psychische Belastungen der Grund
dafür sein. Die Medizin unterscheidet beim Menschen zwischen
dem “sympathischen”
und dem
“parasympathischen
Nervensystem”.
Die parasympathische Steuerung wird eher bei einer entspannten Person
aktiv und erhöht neben den Funktionen von Magen und Darm auch
die Herstellung von Speichel. Gerät der Mensch in Not,
befindet er sich im Stress oder im Zustand höchster
Konzentration, drosselt der Sympathikus die Produktion von Speichel.
Die Natur hat es so eingerichtet, dass Nahrung schon im Mund mithilfe von Speichel zersetzt wird. Stress signalisiert dem Körper, dass er auf Nahrung verzichten muss. Waren es bei unseren Vorfahren Gefahrensituationen beim Jagen, die diese Signale auslösten, so sind heute an deren Stelle andere getreten, die den Menschen unter Anspannung setzen oder Ängste auslösen: Prüfungen, Streit, Konfrontation mit Ordnungshütern etc. Darauf reagiert der Sympathikus seismografisch, und deshalb haben ständig gestresste Person öfter trockene Lippen als andere. In Kombination mit zu wenig Flüssigkeitsaufnahme können Risse und Wunden an den Lippen noch verstärkt werden.
Weitere Ursachen für trockene Lippen
Vitaminhaushalt kontrollieren
Vereinzelt führt Vitaminmangel zu trockenen
Lippen.
Die Symptome
treten beispielsweise bei
einem Mangel an Vitamin
B2
und Eisen
auf. Bei Frauen ist Eisenmangel öfter eine Folge der
Regelblutung als von unausgewogener Nahrung. Eine einseitige,
vitaminarme Ernährung und
übermäßiger Alkoholkonsum führen
ebenfalls zum Mangel an Vitaminen wie B2 oder B12.
Infektionen und Herpes
Rissige, trockene Lippen können durch Pilzinfektionen entstehen, die die Lippen austrocknen oder die Schleimhaut der Wangen befallen. Häufiger kommt es aber vor, dass das Herpesvirus die Lippenränder angreift und die Lippen extrem trocken werden lässt.
Klimatische Ursachen
Unsere Haut zeichnet sich durch mehrere Funktionen aus:
Sie
leitet Schmerz und die Empfindungen von Wärme und
Kälte weiter. Außerdem schützt sie den
Körper gegen äußere Einflüsse. Die
Lippenhaut reagiert weitaus sensibler auf Hitze und vor allem auf Frost
als andere Hautpartien. Ist es also besonders kalt, führt dies
leicht zum raschen Austrocknen der Lippen. Werden diese nicht ausreichend
geschützt,
können sie bei Temperaturen im zweistelligen Minusbereich
aufplatzen und zu schmerzhaften Verletzungen führen. Rapide
Temperaturschwankungen haben eine ähnliche Wirkung.
Vorsicht mit Kosmetika!
Fetthaltige Cremes oder Pomaden, die mehrmals täglich gegen trockene Lippen eingesetzt werden, können zu einem Gewöhnungseffekt führen. Das heißt: Wird die Menge nicht ständig gesteigert, führt der Gebrauch dieser kosmetischen Produkte ebenfalls zum Austrocknen der Lippen.
Allergische Reaktionen und Störungen von Wundheilung
Wenn ein Mittel gegen trockene Lippen verwendet wird, das Brennen oder Jucken auslöst, kann meist von einer Produktallergie gesprochen werden. Verläuft die Wundheilung im Bereich von Mund und Lippen nicht störungsfrei, ist eine Untersuchung auf Diabetes mellitus ratsam. Trockenheit der Lippen kommt häufig als Begleiterscheinung bei Wundheilungsstörungen vor.
Trockene Lippen im Wechsel der Jahreszeiten
Im Winter
trägt die Heizungsluft in Wohn- und
Arbeitsräumen sowie in öffentlichen
Gebäuden, Verkehrsmitteln oder in Geschäften dazu
bei, dass unsere Haut leichter austrocknet. Dadurch werden ebenfalls
die empfindlichen Lippen in Mitleidenschaft gezogen. Viele Menschen
klagen auch ganzjährig oder besonders im Sommer über
trockene Lippen und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten.
Sonne und Hitze als “Feind” der Lippen
Die Lippenhaut ist extrem dünn und verfügt weder über ein Unterhautfettgewebe gegen Austrocknung noch über Talgdrüsen, die Fett produzieren. Unsere sonstige Haut ist durch körpereigenes Fett geschützt. Trockene Lippen im Sommer sind oft die Folge von zu geringer Flüssigkeitsaufnahme. Durch die Absonderung von Schweiß, Erbrechen und Durchfall verliert der Körper zusätzlich Flüssigkeit. Wer also nicht genug trinkt, riskiert eine trockene Haut sowie trockene Lippen. Zu beachten ist dabei, dass Kaffee und alkoholische Getränke dem Körper Feuchtigkeit entziehen.
Das UV-Licht der Sonne trägt dazu bei, dass
bereits
spröde Lippen sehr trocken werden. Salzwasser ist ebenfalls
ein nicht zu unterschätzender Faktor, der die Lippen trocken
werden lassen kann. Eine sorgfältige
Pflege
hilft beim Vorbeugen. Während die handelsüblichen
Lippenpflegestifte als nicht ganz unbedenklich eingestuft werden
können, gelten Melkfett
oder Vaseline
als probate Mittel gegen trockene Lippen. Als verlässliches
Hausmittel gegen trockene Lippen hat sich außerdem dieser
Honig
bewährt.
Heikel finden diverse Experten die Verwendung von Produkten, die das Austrocknen der Lippen zusätzlich beschleunigen. Deshalb Vorsicht walten lassen, bei der Auswahl von transparenten und farbigen Lippenstiften. Je feuchter die Konsistenz des wohl beliebtesten Kosmetikartikels ist, desto weniger besteht Gefahr, sich dadurch trockene Lippen zuzuziehen.
Im Winter trocknen die Lippen leicht aus
Im Sommer wie im Winter sind trockene Lippen ein weit verbreitetes Übel. Neben Frost und Minusgraden führt die bei Kälte heruntergefahrene Durchblutung dazu, dass die Lippen austrocknen. Der Hauptgrund aber ist die überall mangelnde Luftfeuchtigkeit in geheizten Räumen. Da Heizen in der kalten Jahreszeit nun einmal unumgänglich ist, sollte zumindest zu Hause darauf geachtet werden, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu gering ausfällt.
Luftbefeuchter
können eingesetzt werden, aber auch Pflanzen und
Gefäße mit Wasser helfen dabei, ein
gesünderes Raumklima zu erzeugen. Hilfreich (und
kostensparend) ist es außerdem, die Wärmezufuhr zu
regulieren und Heizkörper nachts total herunterzudrehen. Meist
hat sich bis dahin genug “Vorratswärme” in
den Räumen gestaut. Stoßbelüftung hilft die
Luft zu erneuern und mit Feuchtigkeit von draußen
anzureichern.
Gerade im Winter sollte die Bedeutung von vitaminreicher
Kost
für unseren Organismus und gegen trockene Lippen nicht
unterschätzt werden. Gesunde Haut und Lippen
benötigen die Vitamine B2 und B12, die reichlich in tierischen
Produkten vorkommen. Paprika, Brokkoli und Grünkohl liefern
ebenfalls das Vitamin B12. Der Konsum von zuckerreichen Lebensmitteln
hingegen leert den Vitamin B2-Speicher – das heißt,
der Verzehr von Marzipan und Weihnachtskeksen unterstützt das
Austrocknen der Lippen. Damit nicht genug: Sehr scharfe oder saure
Speisen verursachen ebenfalls leicht trockene Lippen und
können rissige Haut unangenehm bis schmerzhaft reizen.
Wird als Lippenschutz im Winter beispielsweise fetthaltige
Vaseline
verwendet, darf diese gern dick und möglichst vor dem
Schlafengehen aufgetragen. Da sich unsere Haut nachts am besten
regeneriert, ist dies eine ratsame Maßnahme gegen trockene
Lippen im Winter.
Ein weiterer Tipp: Die Lippen mit einer Zahnbürste gründlich abreiben, damit sie von sämtlicher schuppiger Haut befreit werden und das Pflegeprodukt leichter einziehen kann. Wer auf Grundierung und Lippenstift im Alltag nicht verzichten möchte oder darf, sollte daheim und bei Spaziergängen auf jegliches Make-up verzichten, damit die Lippen weniger leicht austrocknen.
Trockene Lippen während der Schwangerschaft
Frauen, die zu trockenen Lippen neigen, haben mit diesem Übel während der Schwangerschaft oft vermehrt zu kämpfen. Durch die körperliche Umstellung kommt es vor, dass diese und weitere Beschwerden besonders lästig ausfallen. Trockene Lippen bei schwangeren Frauen entstehen häufig, weil diese nicht genug Vitamin B2 aufnehmen. Da in der Schwangerschaft oder in der Stillzeit der Vitaminbedarf steigt, sollten Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Milch ganz oben auf dem Speisezettel stehen.
Manchmal sind trockene Lippen bei schwangeren Frauen
auch
Begleiterscheinungen einer Blutarmut aufgrund von Eisenmangel.
Außerdem befinden sich manche werdende Mütter
spürbar psychisch unter Druck, wodurch verschiedene
Beschwerden, darunter auch trockene Lippen, hervorgerufen werden.
Übelkeit und Erbrechen tragen ebenfalls dazu bei, dass die
zarte Lippenhaut austrocknet und spröde wird. So viel wie
möglich zu trinken, sollte nicht aus dem Blick verloren werden.
Honig gegen trockene Lippen
Schon
unsere
Urgroßmütter wussten, wie
wohltuend Honig gegen trockene Lippen wirkt. Grundsätzlich
eignen sich alle Honigsorten als natürliche Lippenpflege, doch
sollte den dickflüssigen der Vorzug gegeben werden. Rapshonig
etwa gehört zu den Sorten, die pflegende Inhaltsstoffe
enthalten und auch die Heilung von Hautrissen in den Lippen
beschleunigen.
Damit der Honig seine ganze Wirkung entfalten kann,
sollte
er
zweimal pro Tag dick aufgetragen und nicht abgeleckt, sondern nach drei
Minuten Einwirkzeit wieder abgewischt werden. Er kann auch nach dem
Baden oder Duschen über Nacht einwirken. Wird der Honig mit
Quark vermengt, entsteht eine dicke Paste, die eine Viertelstunde auf
den Lippen bleiben kann. Wer diese Therapie
regelmäßig anwendet, wird so bald nicht wieder
über trockene, spröde oder rissige Lippen klagen. Mit
diesem
Honig
bleiben sie geschmeidig und glatt.